Täter*innenperspektiven
Eine gemeinsame Initiative von drei NS-Gedenkstätten: Falstadsenteret, Herinneringscentrum Kamp Westerbork, Gedenkstätte Bergen-Belsen, und Paradox. Das Projekt zielt darauf ab, das Bewusstsein für das Erbe des Zweiten Weltkriegs um einen anderen Blickwinkel - der Perspektive von Täter*innen - für ein diverses, junges Publikum zu erweitern.
Was bedeutet es, sich an Verbrechen zu beteiligen? Wie stellen wir uns die Täter*innen vor? Kann ein Erbe der Gewalt unsere Demokratien stärken? Solche Fragen sind im heutigen Europa noch immer hoch aktuell.
Der ehemalige Kommandant von Bergen Belsen, Josef Kramer, daneben Dr. Fritz Klein, beim Prozess in Lüneburg, 19.08.1945.
Kommandant Karl Denk (links) und sein Stellvertreter, Erich Weber: Falstad, Norwegen, 1944/45.
Das Haus des Kommandanten und die Mitglieder des Polizeibataillons Bremen, Westerbork, NL, 02/10/1942.
Um Antworten zu geben, die über das kategorische Schwarz-Weiß-Denken hinausgehen, müssen wir über Nationen, Hintergründe und Altersgruppen hinweg miteinander sprechen. Houses of Darkness stellt Kunst und kreative Aktivitäten in den Mittelpunkt dieses Gesprächs und ermutigt das Publikum und die Künstler*innen, sich an der kuratorischen Praxis der Gedenkstätten zu beteiligen.
Im Rahmen des Projekts haben Künstler*innenteams drei neue Kunstwerke geschaffen. Ihre ortsspezifischen Installationen werden ab Sommer 2022 in den Gedenkstätten ausgestellt. Zu den weiteren Aktivitäten für das Publikum gehören internationale Summer schools, Kunstworkshops und eine Abschlusskonferenz.